Selbstwert
Ein wichtiger Aspekt unserer Selbstverwirklichung ist die Entfaltung des Selbstwerts. Wenn die Kundalini in uns aufsteigt berührt Sie das Höhere Selbst (Atma) und der Selbstwert und Selbstrespekt entwickelt sich, weil wir uns mehr und mehr unserer wahren Existenz bewusst werden.  Schuld- und Minderwertigkeits-Emotionen lösen sich nach und nach auf, und gehen über in Selbstrespekt, Selbstwert, Selbstsicherheit – führen zu einem gewandelten Selbstbewusstsein. In klassischer alter Yoga-Literatur wird betont, dass das Atma unfassbar ist, weil es jenseits aller Beschreibung ist. Trotzdem versucht sich unser Verstand immer ein Bild zu machen – in diesem Fall – was das Atma alles nicht ist. Hier der Versuch von Shri Shankaracharya dem Heiligen und Reformator des Hinduismus (Anmerkung: Shiva steht für Atma):

Tad Niskala – Das Nichts das alles enthält

Ich bin weder Gemüt, Intelligenz, noch Ego oder Chitta, weder Ohren noch Zunge, noch Sinne des Geruchs oder des Sehens, weder Äther, noch Luft, noch Feuer, noch Wasser, noch Erde bin Ich.
Ich bin ewige Glückseligkeit und Bewußtheit (Sat-Chit-Ananda)
Ich bin Shiva (das Atma). – Ich bin Shiva (das Atma).

Ich bin weder die Pranas, noch die fünf Arten des Atems, weder die sieben Elemente des Körpers, noch seine fünf Hüllen, noch Hände, Füße, noch Zunge, oder Organe der Aktion.
Ich bin ewige Glückseligkeit und Bewußtheit.
Ich bin Shiva. Ich bin Shiva.

Weder Habsucht, noch Verblendung bin Ich, noch die Gefräßigkeit. Nicht Stolz oder Ego, Dharma oder Befreiung bin Ich, weder Wunschkraft des Gemüts, noch Objekte seines Begehrens.
Ich bin ewige Glückseligkeit und Bewußtheit.
Ich bin Shiva. Ich bin Shiva.

Ich kenne weder Freude noch Schmerz, Haß oder Laster, Mantras oder heilige Stätten, weder heilige Schriften noch Opfer. Weder bin Ich der Esser, die Nahrung, noch der Akt des Essens.
Ich bin ewige Glückseligkeit und Bewußtheit.
Ich bin Shiva. Ich bin Shiva.

Furcht kenne Ich nicht, noch gehöre Ich jeglicher Kaste an. Ich habe nicht Vater noch Mutter, jenseits von Geburt und Tod bin Ich. Ich kenne weder Freund noch Schüler noch Guru.
Ich bin ewige Glückseligkeit und Bewußtheit.
Ich bin Shiva. Ich bin Shiva.

Weder Form noch Vorstellung habe Ich, das all Durchdringende bin Ich, überall existiere Ich, und doch bin Ich jenseits der Sinne. Weder Erlösung bin Ich, noch etwas zu verstehen.
Ich bin ewige Glückseligkeit und Bewußtheit.
Ich bin Shiva, Ich bin Shiva. Ich bin Shiva.

Damit es nicht zu theoretisch wird: Der Sanskrit-Begriff Satchitananda ist die Verbindung aus Satya-Wahrheit, Chitta-Aufmerksamkeit und Ananda der Freude. Obwohl hingeschrieben und per Intellekt verstanden, ist es keine Theorie, sondern reale nervale Erfahrung höchster Glückseligkeit die jeder erreichen kann. Wer also beständig die Wahrheit im Blickfeld hat, wird innerlich bestätigt und belohnt werden mit grundloser Freude.

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