Arm und Reich
Seit der Wandlung des Menschen zum Vollzeit-Konsumenten, hat der Raubbau an natürlichen Ressourcen und billiger menschlicher Arbeitskraft die schwelende Situation explosiv gemacht – das Generationen-Versäumnis, die sich stetig weitende Kluft zwischen Arm und Reich wahrzunehmen. Erstmalig wird die technologische Verheißung und der westliche Lebensstil in Frage gestellt. Religiöse Bewegungen und politische Gruppierungen nutzen die Orientierugslosigkeit gekonnt für ihre Zwecke. Einige Jahrhunderte nur an egoistischer Fortschritts-Euphorie lassen uns erwägen, unser Heil evtl. auf dem Mars zu suchen. Ein Umbruch wird, muss stattfinden – friedlich nicht gewaltsam – mit geänderten Prioritäten und Lebenszielen. Ein anderes Denken, Fühlen und Verhalten ist erforderlich – und es muss beginnen in jungen Köpfen, da der ältere Mensch nur schwer von eigenen Denkschematas und hinderlichen Traditionen abzubringen ist. Traditionen die es zu schützen gilt, sind zB. handwerkliche Fertigkeiten und Künste, die die menschliche Kreativität zum Ausdruck bringen, wenn auch nur als kleines Gegengewicht zur Medien-Bespassung und Massenkonsum. Neue alte Ideale wie Güte, Genügsamkeit, Dankbarkeit, Einfachheit, Respekt, Würde werden sich durchsetzen, die Zeit ist reif.
Kollektivität als ethische Dimension
Schon sehr früh, nach dem sich Sahaja Yoga ausbreitete, ermahnte Shri Mataji ihre Anhänger, dass dieses Yoga kein individuelles Yoga sein kann, sondern pure Kollektivität ist. Woraus sich ableitet, dass Entwicklung sich aller annehmen und in alle Bereiche des Lebens ausstrahlen muss. Es beginnt ganz unten und muss sich fortsetzen bis zur Schaffung friedvoller Lebens-Bedingungen. Erst wenn der Bauch voll ist, kann sich das Bewusstsein höheren Dingen zuwenden. Krieg, Flucht, Unfreiheit, Analphabetentum, Armut, Krankheit sind heute nicht mehr weit weg und ausblendbar. Es sind Hemmnisse, die uns unmittelbar betreffen. Kollektivität ist nicht mehr nur Nachbarschaftshilfe oder ökologische Besorgnis, sondern hat globale Bedeutung erlangt. Seit Beginn hat sich Sahaja Yoga gegen Kastenwesen und Korruption gestellt, Häuser für Kranke, Waisen, verstoßene Frauen, Kindergärten, Schulen geschaffen. Tut dies bis heute weltweit, auch eingedenk der Theorie der „Kritischen Zahl“, welche Shri Mataji bestätigte. Es ist das Äquivalent zur „Kritischen Masse“ in der Atomphysik. Neues Verhalten wird sich kollektiv dann etablieren, wenn eine Mindestzahl an Individuen in der Population, dieses Verhalten praktiziert. Es geht dann ein in das kollektive Unterbewusstsein, auch für zukünftige Generationen.